Der Beginn der Musikkapelle Teningen
Bald nach Beginn der Revolution 1848/1849 entstanden in den fünfziger und sechziger Jahren die Gesangvereine und Musikvereine von Neuem. Doch wurde ihnen damals die Auflage gemacht, zu ihren Probelokalen in den Gasthäusern einen separaten Eingang zu benützen, der oft von der Polizei überwacht wurde. So ist es wohl zu erklären, dass in Teningen die Ortspolizisten Fuchs und Müller am 31. Januar 1864 die Musiker Leopold Ingold, Martin Groß, Michael Schneibel, Georg Froß und Wilhelm Heß „wegen unerlaubten Musizieren im Wirtshaus“ zur Anzeige brachten. Sie wurden von der Polizei zu je 30 Kreuzer mit einer Geldstrafe (heute etwa 4,00 Euro) belegt, was aber später niedergeschlagen wurde. Die Teninger Musiker waren sich keiner Schuld bewusst, denn ihnen sei nicht bekannt, dass man im Wirtshaus nicht musizieren dürfe. Das Wirtshaus war die Stube, die der Wirt Blum führte. Der Eintrag befindet sich in dem Polizeistraftabellenbuch der Gemeinde Teningen, das heute im Gemeindearchiv Teningen verwahrt ist. Das ist bis jetzt der älteste schriftliche Nachweis der Musikkapelle in Teningen.
Diese Musiker spielten vor Allem an den Hochzeitsfesten, Kirchweihfesten, Rekrutentänzen und an den gar häufigen Tanzveranstaltungen. Die Klarinette war das ausgesprochene Tanzinstrument und man begnügte sich oft nur noch mit der Trompete, Geige und Bass. Bei Bürgermeisterwahlen wurde dem Neugewählten ebenso aufgespielt wie dem neu ankommenden Pfarrer. Auch bei Kindstaufen wurden die Musiker oft herangezogen. Die Zeit zwischen 1860 und 1870 war eine gesellige und tanzlustige Zeit.
Das Friedensfest
Fünf Jahre später am Friedensfest 1871 verköstigte der Löwenwirt Frank von Teningen die „Mußig“ mit 10 Mann und stellt der Gemeinde eine Rechnung für Wein, Kaffee und Essen im Betrag von 17 Gulden und 46 Kreuzer, die am 31.12.1871 von der Gemeindekasse bezahlt wird.
Dieses Friedensfest nach dem 70er Krieg wurde landauf und -ab ganz groß gefeiert. Dieser gewonnene siebziger Krieg war auch der Beginn der Gründung von vielen Militär-, Soldaten- und Veteranenvereinen, die auch eine soziale Funktion erfüllten, denn es gab noch keine Kriegsopferversorgung. In Teningen erfolgte diese Gründung im Jahre 1882. Sein Vorstand war Bürgermeister Ehrler und später Wilhelm Bertsch. Dieser Verein hatte 1895,dem Jahr der Fahnenweihe, bereits 105 Mitglieder. Da die schriftlichen Unterlagen dieses Vereins am Kriegsende verloren gingen, sind nur spärliche Aufzeichnungen erhalten geblieben. Erhalten ist aber die schöne Fahne auf dem Speicher des Rathauses. Dieser Soldatenverein feierte alljährlich mit einem Festbankett und Kirchgang Kaisers- und Großherzogs Geburtstag, wozu stets die Musik herangezogen wurde. 1891 besuchte der Großherzog das große Gaufest der Militärvereine vom Gau Hochberg und hier begegnete er erstmals der Stadtmusik Emmendingen und ihrem bewährten Dirigenten Franz Meier, dem Gründer des Oberbadischen Blasmusikverbandes. In Emmendingen fielen die letzten Würfel zur Gründung dieses Verbandes, als der Großherzog persönlich an Franz Meier die Bitte richtete, weitere Musikkapellen zu gründen, wo Bürger und Arbeiter zusammen eine so prächtige Musikkapelle bildeten. 1895 an der Sedansfeier (8.9. – Personalakte Franz Meier. Stadtarchiv Freiburg) zog der Kriegerverein Teningen zusammen mit der Musikkapelle und unter Fackelbegleitung zum Festgottesdienst, wo Pfarrer Dubbers predigte. Am Abend des gleichen Tages traf man sich unter Fackelbegleitung auf dem Wege zur Brauerei Hauß, wo Bürgermeister Ehrler noch eine Ansprache hielt. Zu dieser Zeit musizierte bereits der Musiker Gotthardt Spürgin, der schon 1889 als Musiker ausgewiesen ist. Als diese Kapelle sich aber wegen Wegzugs der Hälfte ihrer Mitglieder dezimierte und nicht mehr spielfähig war, schlug die Geburtsstunde des Musikvereins Teningen im Jahre 1902.
Die Gründung des Musikvereins 1902
In der Generalversammlung des Militärvereins Teningen am 26. Januar 1902 traten die noch übrigen Mitglieder der alten Musikkapelle Eduard Burghardt, Wilhelm Hefe, Johann Georg Herr und Gotthardt Spürgin an den damaligen Vereinsvorstand Wilhelm Bertsch mit der Bitte heran, die nötigen Schritte zur Wiederherstellung der Musikkapelle zu tun. Wilhelm Bertsch griff diesen Wunsch auf, denn ihm schwebte eine stärkere und besser ausgebildete Musikkapelle vor, die durch einen Musikverein gestützt würde und der die Kosten der Ausbildung der Musiker auch tragen sollte. Mit Unterstützung des Bürgermeisters M. Ehrler wurde auf den Ostermontagabend, den 31. März 1902, im Gasthaus Engel eine Versammlung durch die Ortsschelle eingerufen, zu der die gesamte Bürgerschaft geladen wurde. An diesem Abend meldeten sich gleich 36 Personen mit der Bitte, eine Gründungsversammlung alsbald einzuberufen. Diese fand dann am 15. Juni 1902 statt, an der W. Bertsch bereits die vorbereiteten Statuten vorlegte. Es meldeten sich damals 23 aktive und 73 passive Mitglieder, die in dieser Gründungsversammlung in geheimer Wahl den Vorstand wählten. Wilhelm Bertsch wurde zum 1. und Bürgermeister Ehrler zum 2. Präsidenten gewählt. Nun wurden die Statuten durchberaten, deren erster Paragraph von 23 Paragraphen lautete: „Zweck des Vereins ist die Förderung der Musik und gesellige Unterhaltung, Verschönerung der weltlichen und kirchlichen Feste.“ Jeder unbescholdtene Mann und jede selbständige Frau konnte Mitglied werden. Die aufgenommenen Musiker verpflichteten sich, mindestens fünf Jahre als Musiker zu dienen. Die passiven Mitglieder zahlten vierteljährlich 60 Pfennig (pro Jahr: 2,40 Mark = heute ca. 12.00 – 15,00 Euro). Die aufgenommenen Mitglieder sind jeweils ins nächste Protokoll einzutragen. Die ausübenden Mitglieder zahlen keinen Beitrag. Der Vorstand wird in der Generalversammlung, die alljährlich im Januar stattfindet, auf 3 Jahre gewählt. Der Verein gilt als aufgelöst, wenn die Zahl der ausübenden Mitglieder unter ein vollständiges Quartett herabsinkt. In diesem Falle fällt das Vereinsvermögen der Gemeinde Teningen zu, mit der Bestimmung, solches nicht zu veräußern, sondern einem später sich neu bildenden Musikverein zu Eigentum auszuliefern. Die Kapelle wird ungefähr 16 Mann stark sein.
Die aktiven Mitglieder vom Jahre 1902 waren:
Josef Georg Bleiler, Wilhelm Bolz, Freidrich Breisacher, Eduard Burghardt, Robert Engler, Oswald Ehrler, Karl Frick, Robert Fuchs, Emil Gebhardt, Gustav Herr, Johann Georg Herr – Seiler, Karl Heß, Wilhelm Heß – Küfer, Emil Hohulin, Robert Müller, Ernst Schindler, Mathäus Schindler, Gottfried Schmidt, Gotthardt Spürgin, Karl Steinecker, Emil Tscheulin, Ludwig Walliser (Trommel), Emil Freidrich Zimmermann.
Die Kapelle im Jahre 1908
Dazu meldeten sich noch 73 nichtausübende passive Mitglieder, deren Namen im Protokollbuch (Protokoll Nr. 1) und dem Festbuch von 1952 eingetragen sind. Unter diesen befand sich noch keine Frau.
Als Vereinslokal bestimmte man das Gasthaus zum Adler (Sexauer). Den Dirigentenposten übertrug man Herrn Kapellmeister Kitterer aus Emmendingen, der für jeden Probeabend 5 Mark erhielt. Die Partituren stellte Kitterer unentgeltlich zur Verfügung. Am 3. August begannen erstmals die Proben (Schulsaal im Rathaus). Die ersten Instrumente kaufte man bei Kitterer für 708 Mark (heute ca. 5000 Euro). Es waren 18 Instrumente, einschließlich Trommel und Triangel. Die alten Musiker stellten ihre Instrumente dem Verein unentgeltlich zur Verfügung. Im gleichen Jahr wurde die erste Frau, die Kronenwirtin Witwe Froß, als passives Mitglied aufgenommen. Erstmals trat die Musikkapelle mit einigen Chorälen am 26.12. beim Morgengottesdienst auf. Inzwischen hatten sich Wilhelm Heß, Eisengießer, und Schreinermeister Christoph als Musiker angemeldet. Eine Sammlung erbrachte 479 Mark und die Einnahmen beim Silvesterkonzert 23 Mark.
Wichtig ist der Beschluss, nur im Ort Teningen aufzutreten. Dies sollte sein: bei Vereinskonzerten, beim Militärverein, bei Tanz, Hochzeiten, Beerdigungen und kirchlichen wie weltlichen Feierlichkeiten. Aus der Gemeindekasse erhält der Musikverein erstmals 100 Mark zur Bestreitung der Schulden für die Instrumente, da man bei der Bank 500 Mark aufgenommen hatte. Im Jahre 1907 lief der Vertrag mit Kapellmeister Kitterer aus und der Verein übertrug den Dingentenstab an Herrn Wilhelm Engler aus Köndringen.
Beitritt zum Oberbadischen Musikvereinsverband 1911
Inzwischen wird im Protokollbuch vermerkt, dass die Kapelle immer bessere Fortschritte machte, und so war auch der Schritt im Jahre 1911, dem Oberbadischen Blasmusikverband beizutreten, folgerichtig. Gleich darauf beschloss der Verein, am Verbandsfest in Reichenbach (Lahr) beim Wertungsspiel mit seiner Kapelle anzutreten. Gleich beim ersten Auftreten erhielt dieser einen Ia-Preis, was nicht hoch genug für das Weiterleben des Musikvereins zu veranschlagen ist. Hier die Kritik, die beim Oberbadischen immer streng gehandhabt wurde. Es war die Kritik für die beste Leistung in Abteilung I.
,,6. Musikverein Teningen.
19 Mann.
Ein bisschen mehr Durchgeistigung hätte den Wert der vortrefflichen Leistung noch gesteigert. Die Aufstellung der Klarinettisten hinten und nicht seitlich war zum Vorteil berechnet. Den Betonungswinkeln wünschten wir mehr Schärfe. Zu tadeln sind: zu kurze Fermaten, zu starke Auftakte, das ausgebliebene pp, einige Mängel an Bindung, besonders bei A und das etwas unreine und unexakte rit. Klangfeinheit und flottes Zusammengehen stempelten den Vortrag zum Besten der l. Abteilung.
(Punktzahl 1 l. Preis la).“
Zum Dank erhielt Herr Engler einen Taktstock überreicht.
Das 10-jährige Stiftungsfest
wurde besucht von der Stadtmusik Emmendingen, Harmonie Emmendingen, den Musikvereinen von Köndringen, Denzlingen und Windenreute. Der ganze Ort war geschmückt und beflaggt. Daran nahmen der Militärverein, der Gesangverein und Turnverein Teningen teil. Der Vorstand W. Bertsch hielt die Begrüßungsrede auf dem Festplatz beim Gasthaus Adler. Vorausgegangen war ein Festzug, der Erste, den der Musikverein Teningen abhielt. Herr Otto Bartholomeß (Emmendingen), der Festredner, überreichte dem Verein einen großen, prächtigen Lorbeerkranz mit Widmungsschleife in den badischen Farben. Das Fest fand seinen Abschluss mit den Vorträgen der beteiligten Vereine und dem anschließenden Tanz bei bengalischer Beleuchtung auf dem Festplatz.
Das Jahr 1912 brachte eine Erneuerung im Konzertleben. Im Saale des Adlers wurde die traditionsreiche Teninger Weihnachtsfeier erstmals veranstaltet. Auch wurde der Beschluss gefasst, von nun an regelmäßig Parademusik und Konzerte auf den verschiedensten Plätzen zu geben. Die Einübung der Zöglinge wurde den Herren K. Steinecker und Karl Frick übertragen. Im Oktober 1913 feierte man im ganzen Deutschen Reich die 100-jährige Wiederkehr der Völkerschlacht von Leipzig, die den Niedergang Napoleons einleitete. In Teningen wurde ein Fest mit Fackelzug und Festbankett arrangiert.
Die Musikkapelle zog durch fast sämtliche Straßen des Ortes und landete schließlich bei Speise und Trank im Gasthaus Adler. Am Sonntagmorgen war allgemeiner Kirchgang, bei dem ebenfalls die Musik angetreten war. In Teningen wurde eine Freiheitseiche gesetzt.
Nochmal und diesmal in der II. Abteilung durfte die Musikkapelle an einem Preisspiel in Kirchzarten (1914) teilnehmen, bevor sich die Schatten des Weltkrieges über Deutschland senkten. Mit dem Preisstück „Lustspiel-Ouvertüren“ von Franz Meier errang Teningen unter Wilhelm Engler an erster Stelle einen Ia-Preis. Es herrschte großer Jubel in Teningen, als dieses Ergebnis im Ort kund wurde. Noch vor Ausbruch des Krieges starb Fritz Breisacher, der Bassbläser, der nicht mehr in Kirchzarten teilnehmen konnte. Nun schweigt sich das Protokollbuch aus bis zum Jahre 1919, als es am 28. Februar den Soldatentod von Emil Hohulin, Fritz Schmidt, Karl Schindler und Emil Zimmermann vermeldete. Sämtliche Musiker, bis auf einen, der zu alt war, hatten den Krieg mitgemacht.
Der Neubeginn 1919
Emil Tscheulin, der Schriftführer, nennt das Protokoll Nr. 39 vom 25. Februar ein „Unglücksprotokoll“, darin er trotz Allem zum Aufbau an der neu erstandenen Kapelle nach dem Kriege auffordert. Unterschrieben war es von W. Bertsch, Wilhelm Heß, K.F. Zimmermann und Gotthardt Spürgin, die von 12 Mann aus der alten Kapelle berichten.
Es waren:
Karl Schultis | Emil Schindler |
Eduard Spürgin | Emil Meier |
Karl Herr | August Reeden |
Ludwig Hess | Richard Seifried |
Max Dießner | Hermann Bühlerd (1925 auswandert in die USA) |
Fritz Hauss | Karl Frick |
Karl Steinecker | Gotthardt Spürgin |
Die Neuwahlen fanden am 19.3. statt, mit Fritz Hauss, Karl Frick und K. Steinecker als weitere Vorstandsmitglieder. Inzwischen hatte man junge Musiker herangebildet und konnte bereits am 2. Februar erstmals bei einer Abendunterhaltung auftreten. Wilhelm Engler war von der ersten Stunde an wieder Dirigent der nun verjüngten Musikkapelle. 1920 veranstaltete der Verein ein Gartenfest (4.8.) und die Weihnachtsfeier, die von nun an jedes Jahr die beliebteste und best besuchte Veranstaltung des Vereins werden sollte. Die Kapelle war inzwischen auf 25 Aktive angewachsen (Passive 176).
Das zwanzigjährige Stiftungsfest
sollte im Adlergarten stattfinden, jedoch ließ Regen die Festlichkeiten in den Kronensaal verlegen. Erschienen waren die Musikvereine Köndringen, Oberhausen, Windenreute, Mundingen und der Arbeitermusikverein Emmendingen, die sich am Konzert beteiligten. Der Turnverein wartete mit seinen turnerischen Vorführungen auf. Aus Freiburg ließ man einen „Komiker“ kommen, der mit Couplets und Rezitationen das Publikum erheiterte.
Auswärts wurden die Feste in Reichenbach bei Lahr, Windenreute und Köndringen besucht. Am Buß- und Bettag holte die Kapelle die neue Glocke am Dorfeingang ab. Der Kassenbestand schloss dieses Mal mit einem Plus von 30.000 Mark ab, was damals 6 Friedensmark entsprach. Im 3. Quartal hatte man gerade 100.000 Mark beisammen, die nicht einmal für eine Probe des Dirigenten reichten. Eine Viertel Million kostete die Saalmiete und Licht. Im 4. Quartal griff man zur Sammlung von Naturalien. Am Beginn des Jahres 1924 gab’s dann wieder das feste Geld, die Rentenmark. Mit dem Wagen des Breisgauer Walzwerkes fuhr die Musikkapelle zum Musikfest nach Ebnet bei Freiburg und beteiligte sich am Wettspiel. Diesmal gelang der Einsatz. Mit dem Stück „Das Leben ein Traum“ errangen die Musiker wieder einen Ia-Preis. Zu Hause gab es zwei Fass Freibier von Herrn Weber (Adlerwirt). Ein Ausflug nach Bottingen am 4. Mai und am 21. September nach Breisach zum Festspiel „Peter von Hagenbach“ vereinte die Musiker erstmals ohne große Musik. Das nächste Wettspiel fand 1925 in Kirchzarten statt. Dort trat die Kapelle mit dem Stück „Die Amazone“ in der A-Klasse an. Wiederum ein Ia-Preis und die zweitbeste Kapelle war den Musikern beschert worden. Das Gleiche wiederholte sich in Kandern 1926 beim Verbandsfest des Alemannischen Musikverbandes, dort trug die Kapelle die „Fantasie“ aus der Oper „Der Freischütz“ vor und bekam dafür 85 Punkte, einen Ia-Preis in der 2. Kategorie und errang dazu die zweitbeste Tagesleistung. Erstmals gab der Verein 1925 eine Fasnachtsveranstaltung, die im Laufe der Zeit alle zwei Jahre durchgehalten wurde.
Das 25. Stiftungsfest 1927
wurde erstmals mit Festjungfrauen durchgeführt. Pfarrer Schmitt, ein Freund der Musik, hielt die Festrede. Die Musikvereine Köndringen, Mundingen, Riegel und die beiden Stadtmusikvereine aus Emmendingen; dann die Gesangvereine Teningen, Köndringen, Bahlingen, Eichstetten und Malterdingen nahmen nicht nur am Festzug teil, sondern traten einzeln bei dem Nachmittagskonzert und in zwei Gesamtchören auf. Am Montag hatten die Schulkinder ihren Festzug, und am Abend gab es ein großes Feuerwerk. Die Stadtmusik Emmendingen übergab aus Anlass dieses Festes in einer besonderen Feier dem Musikverein“ihr“ Bild. 1927 feierte auch der Frauenverein sein 25. Stiftungsfest.
Durch die Verlegung des Werkes Tscheulin nach Deislingen im Jahre 1927 verzogen viele Musiker nach dort. Dafür kam es 1928 zu einem Besuch der Deislinger Musikkapelle, die in Teningen konzertierte. Dieser Zustand der Abwesenheit schwächte die Teninger Musikkapelle so sehr, dass sie bis August 1929, dem Monat der Rückkehr der Deislinger Musiker, nichts Großes mehr unternahm. Jetzt erst konnte man wieder besser auftreten. Der Wunsch in Schwenningen beim Bundesmusikfest mitzumachen, wurde durch die Absage des Schwenninger Festes zunichte gemacht. So entschloss sich der Verein einstimmig, sich am 7. Süddeutschen Verbandsmusikfest (Volksmusikerbund) 1930 in Pforzheim auch am Wettspiel zu beteiligen.
Der Höhepunkt Pforzheim
ward eingeleitet durch die Anschaffung einer Uniform, die beim Weihnachtskonzert 1929 erstmals getragen wurde. Monatelang bereitete Wilhelm Engler seine Musiker auf dieses Wettspiel in Pforzheim vor. Begünstigt wurde dieses Auftreten in Pforzheim durch das Freundschaftsverhältnis mit dem Güntschen Männerquartett, das die Musiker bei ihrer Ankunft empfangen hatte. Morgens 7.00 Uhr am Festtag trat die Kapelle mit der „Festouvertüre“ von Lortzing an, die gut dargebracht wurde. Auch der Stundenchor klappte vorzüglich, denn die Kapelle spielte erstmals in der Oberstufe. Daran schloss sich 2 Stunden Festzug und 2 Stunden auf dem Festplatz an, die in der brennenden Sonne durchgestanden werden mussten. Bei der Preisverteilung erhielten die Teninger Musiker mit 140,3 Punkten die Note vorzüglich und waren von 58 konkurrierenden Stadtvereinen an die vierte Stelle gelangt. Das war sicherlich der Höhepunkt des Musikvereins Teningen und ihres Dirigenten Wilhelm Engler. Mit den zwei Autobussen kamen die Festteilnehmer über Karlsruhe und Baden-Baden nach Hause, wo sie an der Elzbrücke von einer unübersehbaren Menschenmenge, an der Spitze der Gesangverein und Turnverein, empfangen wurden. Kleine Mädchen verteilten an Musiker Blumensträußchen, und nun ging’s in einem langen Festzug zum Kronensaal, wo der „Sieg“ noch mal gebührend gefeiert wurde. Bei Frau Tscheulin gab es am Samstag noch eine Nachfeier in ihrem Hause und im August besuchte der Pforzheimer Festführer mit seinem Gesangverein Teningen und gab am Abend zusammen mit dem Gesangverein gesangliche Darbietungen. Die Teninger mussten also schon Eindruck in Pforzheim gemacht haben. Im selben Jahr beteiligte sich die Kapelle noch an den Musikfesten in Malterdingen und Eichstetten.
1931 war das Jahr der Rheinlandreise
einer Reise, auf die man schon drei Jahre gewartet hatte. Mit dem Zug von Emmendingen über Karlsruhe, Mannheim, Ludwigshafen, Worms erreichte die Reisegesellschaft am 31. Mai 1931 Mainz am Rhein. Im Hotel Viktoria und Bavaria ward für Unterkunft gesorgt und im Stadtpark am Abend noch ein kleines Konzert gegeben. Die Söhne des Accisors Kern stifteten in Mainz ein Fass Bier und tags darauf wurde die Gesellschaft vom Verkehrsverein in die „Arme“ genommen und ihnen die Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt. Gegen 11.00 Uhr übernahm das Rheinschiff „Amicitia“ die Teninger Gesellschaft und brachte sie bei fröhlichem Treiben und einem ordentlichen Mittagessen an den Burgen und Schlössern vorbei nach Koblenz, wo sie dann im Luxemburger und Paulaner Hof abstiegen. Am Abend nahm das Schiff nochmals die Kapelle zu einer zweistündigen Strombeleuchtungsfahrt auf. Der nächste Tag war ausgefüllt mit der Bahnfahrt nach Rüdesheim und der Besichtigung des Niederwalddenkmals, das ob seiner Größe einen mächtigen Eindruck auf unsere Musiker machte. Noch am gleichen Tag brachte die Bahn die Reisegesellschaft nach Hause. Dies war, wo bereits die Arbeitslosigkeit stark um sich gegriffen hatte, nur mit Hilfe des 1. Vorstandes Emil Tscheulin ermöglicht worden. Aus diesem Grunde wurde das …..
30. Stiftungsfest 1932
nur in einem kleinen Rahmen in der Generalversammlung gefeiert (Januar 1933). In ihr gedachte man an das 25jährige Dirigentenjubiläum von Wilhelm Engler, der mit einer goldenen Uhr mit Widmung beschenkt wurde. Christian Friedrich Steinecker, der Mitgründer und Mitfinanzier des Musikvereins, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Nochmals soll hier an all die Platzkonzerte, Kirchenkonzerte, Stuhlkonzerte, Weihnachtsfeiern, die regelmäßig die ganzen Jahre hindurch (1922 — 1932) gehalten wurden, erinnert werden, bevor wir in die für Deutschland so verhängnisvolle Epoche eintreten. Sie hat in Teningen ihre Spuren hinterlassen und ist auch am Musikverein nicht spurlos vorübergegangen.
Noch im Jahre 1932 feierte der Militärverein Teningen sein 50-jähriges Stiftungsfest (1882). Sein Vorstand stand noch an der Wiege des Vereins. Nun sollte in Deutschland die Partei zum Zuge kommen, deren Politik sich allein auf das Militär stützte. Der Musikverein Teningen stand in voller Blüte und wurde wie die anderen Vereine auch in die Politik eingespannt. Der Verein hatte 40 aktive und 277 passive Mitglieder.
Erstmals war es der Musikkapelle vergönnt, im Stadtgarten zu Freiburg ein Konzert zu geben, das der Rundfunk am 2. und 23. April 1933, 12 – 13 Uhr übertrug. Eine weitere Übertragung erfolgte in Schönau bei der Schlageterfeier (1933). Zu Hause gab man das Jahr über vier Platzkonzerte. Achtmal spielte die Musikkapelle in Freiburg, dreimal in Emmendingen und zu Hause noch am 1. Mai, der von nun an stets von der Kapelle mitgefeiert wurde. Auswärts war die Kapelle in Köndringen, Bleichtal und Reute. Aber auch bei kirchlichen Anlässen wurde die Kapelle tätig, denn Pfarrer Schmitt war ein eifriger Förderer des Musikvereins.
1934 – 1938
1934 erhielt die Kapelle zusammen mit dem Gesangverein ein eigenes Vereinsheim in der ehemaligen Zigarrenfabrik Schindler. 32 Jahre lang war der Adler das Vereinslokal des Musikvereins. Im Jahre 1934 gab die Kapelle im Glotterbad ein Konzert, das wiederum vom Rundfunk übertragen wurde. Wiederum war man mehr auswärts als zu Hause, so in Emmendingen (4mal), Freiburg (2mal), Kollnau, Bötzingen (2mal), Reute und Gengenbach. Man spielte bei der Trauerfeier für Hindenburg, bei der Volksabstimmung und am Erntedanktag und am 1. Mai. Die Weihnachtsfeier wurde auf dem Rathausplatz abgehalten. Der Gesangverein gab mit dem Musikverein im Vereinsheim ein Doppelkonzert. In den Tscheulin-Werken war die Kapelle zum Kameradschaftsabend geladen.
1935 kamen die Richtlinien der Fachschaft der Volksmusik in der Reichsmusikkammer heraus. Nun mussten die öffentlichen Konzerte mit Eintrittsgeld angemeldet und dazu die Genehmigung eingeholt werden. Man kann mit Recht sagen, das Musikwesen wurde von oben herab reglementiert und organisiert. Dass dies dem 1. Vorstand, Herrn Emil Tscheulin, nicht gerade passte, war auch mit ein Grund, auf den 1. Vorstandsposten in Teningen zu verzichten (1936). 1935 feierte man Weihnachten und die Fasnacht im Vereinsheim und war wieder einmal auswärts in: Freiburg (3mal), Köndringen (2mal), Schelingen, Kenzingen, Nimburg und Emmendingen. Der Gesangverein feierte sein 75-jähriges, Pfarrer Schmitt verlässt Teningen und Pfarrer Schimmelbusch kommt.
1936. Der lang ersehnte Ausflug an den Bodensee konnte dank einer angelegten Reisekasse (500 RM) an Pfingsten 1936 durchgeführt werden. Bei der 1000-Jahrfeier und dem Jubiläum der Stadtmusik Waldkirch war Teningen der Einladung gefolgt. Es war das 1. Bezirksmusikfest des Bezirkes Breisgau, denn der Oberbadische Blasmusikverband wurde 1935 aufgehoben und sämtliche Musikkapellen waren ja dem Reichsmusikverband zugeführt worden. Jetzt feierte Teningen den 1. Mai, den Erntedanktag und den Heldengedenktag, aber auch Silvester in der Kirche, was vordem nicht der Fall war. Nach alter Tradition hielt man an den Platzkonzerten fest. Die Kapelle spielte bei der Jubiläumsfeier „25 Jahre Aluminiumwerke Teningen“.
1937 starb der 1. Ehrenvorstand Wilhelm Bertsch (80 Jahre). Man unternahm einen Ausflug nach Heidelberg, Mannheim und in die Pfalz nach Dürkheim und Deidesheim. Auswärts spielte die Kapelle in Freiburg, München, Emmendingen (3mal). Konzerte gab man beim Strandbad und bei den Siedlungshäusern. Erntedanktag und 1. Mai wurden ebenfalls mitgefeiert. Seit 1936 ist Albert Fleig 1. Vorstand und Albert Bühler seit 1938 2. Vorstand. In Kenzingen war man am 2. Bezirksfest des Bezirkes Breisgau beim Wertungsspiel und holte sich mit „Rosamunde“ von Schubert die Note mit außerordentlichem Erfolg und besonderer Auszeichnung. „Es war ein vorzügliches, einwandfreies Musizieren“, hieß es in der schriftlichen Mitteilung, „tonrein, klangschön und mit durchaus musikalischer Auffassung. Der Dirigent leistet künstlerische Arbeit und hat sein Orchester wieder in der Hand.“
1938 machte die Kapelle ihren Jahresausflug in das Glottertal. Man war wieder in Emmendingen und Freiburg bei Veranstaltungen und folgte einer Einladung in das Elztal und an den Kaiserstuhl. Im Vereinsheim feierte die Kapelle Volksweihnacht. Mit dem Jahre 1939 brechen die Protokolle ab und es ist eine Leere bis zum Jahre 1946. Der Krieg hatte schon länger seine Schatten vorausgeworfen, und die Musiker hofften immer noch, ohne ihn auszukommen. Als der Krieg ausbrach, hatte der Verein 35 Aktive, 234 Passive, 7 Zöglinge und 3 Ehrenmitglieder. Die Kapelle kam vollständig zum Verstummen. 5 1/2 Jahre Krieg brachte die Soldaten an die verschiedensten Kriegsschauplätze Europas. 10 Musiker sollten ihre Heimat nicht mehr wiedersehen.
Die Wiedergründung nach dem Krieg
Nach dem Friedensschluss am 8. Mai 1945 verfügte die französische Militärregierung die Auflösung sämtlicher Vereine in ihrem Besatzungsgebiet, darunter fiel auch die Musikkapelle Teningen. Ein großer Teil der Musikinstrumente musste abgegeben werden und kam nicht mehr zum Vorschein, es verschwanden auch der Notenschrank und die Notenständer wurden zerschlagen, die Noten zerrissen vorgefunden. Die Uniformen mussten abgegeben werden. Karl Herr und Wilhelm Schwanz versuchten trotz alledem, schon 1946 wieder einen Anfang zu machen, nachdem das Militär-Gouvernement in Emmendingen die Wiedergründung des Musikvereins zuließ. Am 14.12.1946 erfolgte die 1. Vorbesprechung. Man legte an ihr bereits eine ausgearbeitete Satzung auf den Namen „Gemeinde-Feuerwehrmusik“ vor. Am 3. Februar kam der Bescheid des Gouvernements Militär mit der Gründungsgenehmigung. Ein ganzes Bündel von Fragebogen lag damals dem Antrag auf Genehmigung zur Wiedergründung in französischer und deutscher Sprache vor. Am 22. Februar 1947 erfolgte die eigentliche Gründungsversammlung im Bürgersaal.
Die Wahlen brachten folgenden Vorstand:
1. Vorsitzender – Oskar Heß, Schmiedemeister
2. Vorsitzender – Wilhelm Höfflin, Bürgermeister
Schriftführer – Erwin Gebhardt
Rechner – Karl Herr
7 Beigeordnete – Ernst Sillmann, Wilhelm Scheer, Fritz Limberger, Karl Frick, Wilhelm Müller, Karl Gebhardt, Gustav Engler
Die anwesenden Musiker wünschten, dass man wieder bei Beerdigungen und bei besonderen Feierlichkeiten in der Kirche spielen möge, eine Anregung, der die Versammlung freudig zustimmte. Als Abschluss stiftete Gustav Engler in seiner Wohnung den „Tauf- wein“ auf den wieder erstandenen Musikverein.
Max Dießner, der schon vor dem Kriege den Vizedirigenten stellte, übernahm erstmals den Dirigentenposten. Ihm wurden zum Anlernen der Jugendlichen Wilhelm Schwanz (Blechbläser) und Karl Fleig (Holzinstrumente) beigesellt. Als Probelokal wurde der Schulsaal im Rathaus zur Verfügung gestellt. Johann Hug reparierte die Instrumente so gut es ging, und am Ostermontag trat man am Kronenplatz erstmals wieder bei einem Platzkonzert auf. Am 1. Mai nach einem Morgenkonzert auf den verschiedensten Plätzen begannen die Vorstände mit der Werbung um Mitglieder. So hatte der Musikverein, diesen Namen hatte er sich 1947 zugelegt, bereits im Mai 1947 wieder
19 aktive Mitglieder • 322 passive Mitglieder • 24 Zöglinge.
Mit dieser Werbung waren somit die ersten finanziellen Sorgen gelöst und der Verein stand wieder auf festen Füßen. Nach und nach kamen auch einige Musiker aus der Gefangenschaft zurück. Auf den Schlachtfeldern blieben: Hermann Frick, Hermann Hess, Fritz Looser und Karl Wolfsperger. Vermisst sind: Walter Kem, Alfred Hess, Walter Hess, Hermann Benzinger, Eugen Engler und Hermann Winski.
Am 11. Mai spielte die Kapelle bei einer Jugendfeier in der Kirche und am 26. Mai bei einem Sportfest auf dem Sportplatz. Am 27. Dezember 1947 fand erstmals nach dem Krieg im Saal der Kronen-Lichtspiele die traditionelle Weihnachtsfeier statt. Mit einem großen Musikprogramm, das zum Teil schon von Jungmusikern bestritten wurde, konnte der vollbesetzte Saal überrascht werden. Es gab ein Theaterstück, eine Tombola und zwei Fässer Wein. Jede Person musste ein „Viertele“-Glas mitbringen.
Wilhelm Engler übernimmt erneut den Dirigentenstab
Die Anlernung der Zöglinge machte Schwierigkeiten, die nur mit Engler behoben werden konnten und der auch die Kapelle in kurzer Zeit wieder auf die Höhe brachte (1948). Uhrmachermeister Obergfell hielt Wort. Er hatte jedem Jungmusiker eine Armbanduhr versprochen, wenn er für befähigt gehalten wurde, in die Kapelle einzutreten. Um nun die Kasse aufzubessern, die durch die Währungsreform (1948) beim Nullpunkt angelangt war, wurde 1949 ein groß angelegtes Gartenfest abgehalten und dazu 9 Musikkapellen eingeladen: Bischoffingen, Emmendingen, Eichstetten, Heimbach, Vörstetten, Malterdingen, Mundingen, Nimburg und Köndringen, die im Festgarten in der Richthofenstraße (Lapp und Schmidt.) gemeinsam musizierten. Der Besuch war außergewöhnlich gut, und auch am Montag beim Kinderfestzug und des Abends war guter Besuch und festliche Stimmung zu verzeichnen. Die Kapelle spielte wieder an den Platzkonzerten und am 1. Mai (Maispielen). 1950 wurde Wilhelm Schwanz, ein aktiver Musiker, zum 1. Vorstand gewählt. Weil 1949 die Weihnachtsfeier wegen Saalmangel ausfallen musste, wurde im Januar ein Familienabend in der Winzerhalle veranstaltet, der in musikalischer Hinsicht die Besucher sehr zufrieden stellte. 1950 besuchten die Musiker die Feste in: Eichstetten, Heimbach, Köndringen, Malterdingen, Mundingen und Riegel. In Teningen beteiligte sich die Kapelle an der Glockenweihe und am 90-jährigen Jubiläum des Männergesangvereins. In den kommenden Jahren wurden regelmäßig die Platzkonzerte und die Weihnachtsfeiern abgehalten und in Emmendingen das Verbandsfest besucht (1951). Am 17. Oktober 1951 starb der Ehrenpräsident Emil Tscheulin, der von 1922 — 1937 dem Verein vorstand. Seine Verdienste um den Musikverein in der Weimarer Zeit sind unbestritten. Das Jahr 1952 war ein Jubiläumsjahr, der Musikverein war 50 Jahre alt. Mit einem großen Fest, an dem 23 Musikvereine am Festkonzert und Festzug teilnahmen, wurde es am 5./6. Juli gefeiert. Hermann Meinzer, Hauptlehrer, schrieb das Festbuch, das Erste des Vereins. Das Festbuch enthält die Namen sämtlicher Gründer. Die Musiker erhielten eine neue Uniform. Pfarrer Lang hielt den Festgottesdienst. Anwesend war der Musikverein Eisenbach (Schwarzwald). Der Gewerbeverein baute ein Riesenschiff für den Festzug, der einem Blumenkorso glich. Meinzer hielt die Festrede. Montag war der beliebte Kinderfestzug, der sich zum Festzelt beim Sportplatz bewegte. Es war ein Fest des ganzen Dorfes und seiner Vereine, die zum hundertprozentigen Gelingen beigetragen haben. Wer mehr darüber wissen will, muss schon 7 Seiten im Protokollbuch nachlesen.
1953
1953. In der Generalversammlung am 11.1.1953 löste Friseurmeister Wilhelm Sick den bisherigen Vorstand Wilhelm Schwanz ab.
Die folgenden Jahre brachten dem Musikverein einen Jahresausflug nach Allerheiligen (Wasserfälle), Schwarzenbach (Talsperre), Altensteig und zum Kniebis. Jetzt wurde auch die Fasnacht Jahr für Jahr gehalten, die dem Verein immer Einnahmen brachte. Erinnert soll auch an die Waldgottesdienste, Weihnachtsfeiern, die Herbstkonzerte und Platzkonzerte werden. In Willstätt wurde das Volksmusikfest mitgefeiert und mit Kollnau ein Doppelkonzert veranstaltet.
Tod von Wilhelm Engler
1955. An den Folgen eines Verkehrsunfalls starb am 4.11.1955 der Ehren-Musikdirektor Wilhelm Engler. Engler war zeitlebens ein Musiker, er dirigierte nicht nur die Teninger Musikkapelle von 1907 – 1955, sondern auch die von Köndringen (1905), Riegel (1925), Malterdingen (1928), zwischendurch auch noch die Arbeitermusikkapelle Emmendingen und die Kapellen von Sexau und Windenreute. Er war Ehrendirigent vieler Musikvereine und Ehrenmitglied von Gesangvereinen und des Oberbadischen Musikverbandes. Auch als Komponist ist Engler hervorgetreten. Seine Werke befinden sich bei der Musikkapelle Teningen. Engler hielt bei seinen Kapellen eine straffe Disziplin und brauchte dazu ab und zu harte Worte. Er brachte auch große finanzielle Opfer, und manches von ihm verdiente Geld verblieb der Kasse seiner Kapellen. Sein Idealismus für die Volksmusik blieb bis in seine letzten Tage ungebrochen.
Engler hatte sich selbst gebildet und mit beispielloser Energie an seiner Vervollkommnung gearbeitet. Solange in Teningen und im Breisgau Blasmusik gespielt wird, wird Engler stets als ein großer Dirigent genannt werden.
Nach Englers Abschied übernahm Musikdirektor Gustav Kleinschmidt die Leitung der Musikkapelle. Gustav Kleinschmidt war ebenfalls ein großer Dirigent und hatte bereits den Dirigentenposten der Stadtkapelle Emmendingen. Er bereitete schon von Anfang an seine Kapelle auf die kommenden Wertungsspiele des Bundes und des Verbandes vor. 1957 war ein großes Jahr für die Teninger Musiker. Sie holten sich mit dem Stück „Hephaistos“ von Boedijin in Herbolzheim beim Wertungsspiel des Verbandes in der Mittelstufe die Note „hervorragend“, also die beste Note.
1957 besuchte die Musikkapelle auf ihrem Jahresausflug Innsbruck. 1957 ist das Jahr des ersten Wunschkonzertes, das von nun an alle Jahre bis 1968 (neuntes) durchgeführt wurde. Die Deislinger Musikkapelle besuchte in dieser Zeit Teningen.
Der Däninger Mo(h)reschoppen
wurde durch den Musikverein an einem Fasnachtsdienstag im Sonnensaal geboren. Er ist eine ausgesprochene Männersache. Der Teninger Übername „Mo(h)ren“ dürfte schon alt sein, denn mit den Römern kamen bereits die Mohren, die dunkelbraunen Nordafrikaner (Mauren) nach Teningen und Riegel. Nun gibt es aber auch noch die Moren, was das ist, wissen die alemannischen Eingeborenen. Auf jeden Fall, die Alemannen und Römer waren nach dem Jahr „Null“ gerne an der Elz, wo sie siedelten und badeten.
Angefangen hatte der Schoppen 1953 mit dem Bockfrühschoppen unter Egon Duttlinger und Alfred Kuczawa als Komiker und Vortragskünstler. 1956 wurde schließlich und endlich aus diesem der Mo(h)reschoppen geboren, der von Jahr zu Jahr einen immer, größeren Zulauf hat. Unter Sepp I erschien erstmals der Elferrat in seiner Galakleidung, wobei das Mo(h)renlied seine Premiere hatte. Damals dürfte auch der Schlachtruf „Morau“ erstmals ertönt sein. Von Jahr zu Jahr wurde der Besuch unter der männlichen Bevölkerung beliebter, eine Veranstaltung, die der Elferrat 1958 vom Musikverein übernommen hat. Jedermann kann hier eben Menschliches nur Allzumenschliches aus der Butt hören und sich dem Lachen anheimgeben. Wer möchte an Fasnacht schon das Lachen aus vollem Herzen verwehren? 1977 trafen sich bis zu 1600 Männer in der großen Festhalle bei dem großen „Ereignis“ von Teningen.
Das Bundesmusikfest in Karlsruhe
1958. Schon ein Jahr zuvor hatte Kleinschmidt auf dieses Fest sich mit seinen Musikern vorbereitet. Mit dem Wahlstück „Prälude“ von Sepp Tanzer und dem Pflichtchor „Suite im alten Stil“ von Hans Hartwig erhielten die Musiker in der Mittelstufe des Wertungsspieles die Note „Vorzüglich“. Im Ganzen hatten sich in Karlsruhe 56 Kapellen den Preisrichtern gestellt, und an dem 3 km langen Festzug nahmen an die 130 Musikkapellen teil.
Mit einem Sonderzug besuchten die Musiker das Betriebsfest der Aluminium-Werke in Basel im Restaurant der Messehalle, wohin sie von der Geschäftsleitung und Generaldirektor Meyer eingeladen wurden. Auch erfolgte 1958 der Gegenbesuch in Deislingen, wo von den beiden Kapellen ein Doppelkonzert bestritten wurde. Auch in St. Georgen (Freiburg) war die Kapelle zu einem Doppelkonzert geladen. Viele der vorgetragenen Musikstücke wurden auch beim 2. Wunschkonzert in Teningen aufgeführt. Weitere Wunschkonzerte folgten in den Jahren 1959 und 1960.
Der Blumenkorso in Schlettstadt und die Frühgymnastik an der Autobahn
Ereignisreich war das Jahr 1961. Die Vorbereitungen auf die Teilnahme an dem Blumenkorso in Schlettstadt erforderten einen großen Aufwand an Zeit und Kraft. Man exerzierte am Baggersee und auf der Autobahn, die kurz vor ihrer Eröffnung stand. Die Marschmusik musste geübt werden, wenn man in Schlettstadt einigermaßen gut abschneiden wollte. Auch in Emmendingen beim Verbandsfest musste man für den Festzug fit sein. Es ging alles gut und die Schlettstadter waren mit der „deutschen Musik“ neben der Fanfarenmusik am Festzug begeistert einverstanden. Die Kapelle ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, noch die Hochkönigsburg zu besuchen. In diesem Jahr wurden über 4000 Mark für die Instrumentierung aufgebracht, die höchste Summe seit Bestehen des Musikvereins.
Die Umbennenung des Musikvereins in Musik- und Feuerwehrkapelle
In der Generalversammlung 1962 wurde die noch unter Vorstand Wilhelm Sick bereits vorbereitete Umbenennung des Musikvereins in Musik- und Feuerwehrkapelle genehmigt, nachdem die Feuerwehr schon in ihrer Generalversammlung dieser Namensgebung zugestimmt hatte. Die Kapelle versprach der Feuerwehr bei Veranstaltungen den Vorrang einzuräumen und die Feuerwehr versprach, auf ihre Kosten die Kapelle neu einzukleiden. Die Musikkapelle ist also vollständig selbständig.
Wilhelm Sick, der Vorstand von 1953 – 1962, legte in dieser Versammlung sein Amt nieder und wurde zum Ehrenvorstand ernannt.
An seiner Stelle wurde Eugen Faller, Industriekaufmann, einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Unter Vorstand Faller kam bald ein Kameradschaftsabend in Brettental und ein Ausspracheabend zustande. Es wurde 1962 ein Waldseekonzert für Badegäste, das 6. Wunschkonzert im Sonnensaal und mehrere Platzkonzerte gegeben. Nun rückte das 3. Bundesmusikfest in Offenburg (1963) heran, auf das sich die Musiker schon lange vorbereitet hatten. Mit 35 Mann beteiligte sich die Kapelle in der Mittelstufe im Großen Saal der Oberrheinhalle mit der Ouvertüre von Ernest Majo und errang die Note „Sehr gut – vorzüglich“. Wenn es auch nicht die höchste Benotung war, so waren die Musiker doch zufrieden. Im gleichen Jahr besuchten sie den Fanfarenzug „Amicale de la Clique“ in Bourgfelden anlässlich eines Ausfluges. Die Musik- und Feuerwehrkapelle erhielt unter Vorstand Faller eine neue Satzung und wurde in das Vereinsregister eingetragen, inzwischen erfolgte die Einkleidung mit einer neuen Uniform und in der Gemeinde konnte die neue Turn- und Sporthalle (Ludwig-Jahn-Halle) eingeweiht werden. In der Weihnachtsfeier trat erstmals die Knabenkapelle auf. Jetzt waren alle Voraussetzungen gegeben, um die um 2 Jahre verschobene 60-Jahrfeier zu begehen.
60 Jahre Musik- und Feuerwehrkapelle im Jahre 1964
Beim Festzug zum 60ten waren 30 und beim Festkonzert 26 Vereine anwesend, darunter die Musik- und Knabenkapelle Zuchwil (Schweiz) und der Fanfarenzug von Bourgfelden (Elsaß). Der Montag sah einen prächtigen Kinderumzug. Das Fest konnte mit einem finanziellen Erfolg abgeschlossen werden. Von ihm liegt auch eine Festschrift vor und Heinz Müller drehte vom Fest einen Film. Festredner war Bürgermeister Josef Schmidt, der sich stets auch in den folgenden Jahren für die Kapelle engagierte. Auch das ganze Dorf mitsamt seinen Vereinen beteiligte sich an diesem einmaligen Fest.
Seit 1952 waren der Musikkapelle folgende Musiker beigetreten:
Werner Bolz, Hermann Frick, Helmut Froß, Günter Hess, Helmut Hesser, Ernst Hodel, Rudolf Heitzmann, Walter Kern, Horst Heidenreich, Jan Müller, Rolf Meyer, Werner Ruf, Jochen Schmidt, Emil Schopferer, Erwin Wächter, Bernd Weiß, Helmut Heidenreich, Edwin Dengler, Karl-Theo Trautmann.
Auch die kommenden vier Jahre hatten jeweils einen jährlichen Höhepunkt. So das Wertungsspiel in Kenzingen 1965, an dem die große Kapelle als auch die Jugendkapelle mit „vorzüglich“ abschnitten. Anlässlich des Jungbläserwettbewerbs wurde die Jugendkapelle neu eingekleidet (1966).
Die Trachtenkapelle
Im Jahre 1965 wurde die kleine Besetzung des Vereins, welche bisher bei kleineren Anlässen auftrat, unter der Leitung von Willi Heitzmann als Trachtenkapelle ins Leben gerufen. Im Jahre 1967 war diese besonders aktiv. Allein 22 Auftritte registriert das Protokoll, so an der Fasnacht beim Däninger Mo(h)reschoppen, in Emmendingen, Riegel, Leiselheim, Waldkirch (Heimkehrer), Broggingen, Bourgfelden (Elsaß),Herbolzheim und Köndringen. Das Befolgen dieser vielen Einladungen entlastete die große Kapelle, die ja nicht immer bei den kleinen Anlässen außerhalb des Ortes tätig werden konnte. Zu Hause, besonders in der Fasnachtszeit, bei Bällen und auch Hochzeiten ist diese Kapelle stets gerne begehrt.
1966
1966. „Rüdesheim fiel buchstäblich ins Wasser“, so schrieb der Berichterstatter über die so gut von Vorstand Faller vorbereitete Rheinlandreise mit dem Riviera-Express, der eigens in Teningen einen Halt für 100 Teilnehmer einlegte. Bingen-Boppard-Rüdesheim war das Ziel. Auf der „Wiesbaden“, die 1280 Personen aufnehmen kann, waren die Platzreservierungen nicht eingehalten worden, was zu einer weiteren Enttäuschung führte. Auf der Bahnfahrt Boppard-Bingen musste sogar der Zug wegen der heranstürzenden Wassermassen angehalten werden. Zu Hause empfing die Reisenden beim Aussteigen ein weiteres Gewitter. Ob Heinz Müller von der Reise einen Film drehte, geht aus dem Protokollbuch nicht hervor.
1967
1967. Beim Besuch in Bourgfelden (Elsaß) trat die große Kapelle bei der 20-Jahrfeier des Fanfarenzuges mit „Echo du Schimberg“ und „Sans peur“ zusammen auf. An der Woche der Volksmusik in Merzhausen (1968) spielte die große Kapelle den Huldigungsmarsch von Grieg, „Titanic“ von Jaeggli, die „Fantastische Ouvertüre“ von Springer und die „Texas-Story“ von Haase-Altendorf. An den Kritikspielen in Freiburg beteiligte sich die große Kapelle und die Jugendkapelle. In diesem Jahr feierte der Vorstand Faller seinen fünfzigsten Geburtstag. Ein neuntes Wunschkonzert und das Weihnachtskonzert zusammen mit der Jugendkapelle vervollständigten das große Jahresprogramm. Kein Wunder, dass der Mitgliederstand mit 450 Passiven einen Höchststand erreichte.
Teningen erlebt erstmals ein Verbandsfest 1969
Es war dies das 5. (26.) Verbandsfest des Oberbadischen Blasmusikverbandes „Breisgau“ e.V., das zum 75. Jubiläum im Mai 1969 in Teningen ausgerichtet wurde. Dieses Fest war groß aufgezogen und eine Demonstration für die Blasmusik. Der Schirmherr des Festes, Regierungspräsident Dr. Person, war selbst anwesend. Der Präsident des Bundes Deutscher Blasmusikverbände, Walter Schäfer, Landrat in Kehl, würdigte die Leistungen des ältesten Verbandes der Bundesrepublik und forderte ebenso wie Präsident Eugen Faller, dem dies stets ein besonderes Anliegen war, mehr Mittel für die Ausbildung der Jugend der Musikkapellen. Landrat Wehrte von Emmendingen dankte für den Landkreis Emmendingen, der schon sehr früh den Verband mit Geldmitteln unterstützte, für seine Leistungen. Dem Feste wohnten die Bundestagsabgeordneten Burger (Kollnau) und Rinderspacher sowie Landtagsabgeordneter Josef Schmidt, Bürgermeister von Teningen, bei. 60 Musikvereine und die örtlichen Vereine beteiligten sich am Festzug, bei den Konzerten, die an drei Tagen durchgeführt wurden. Am Montag zog ein Kinderfestzug mit 700 Jugendlichen durch den Ort und belebte das Fest, das von Tausenden besucht wurde. Von auswärts kam die 61. US-Army-Band aus Böblingen (Montag) und ein Schweizer Alpentrio. Erstmals wurden in Teningen auch Musiker geehrt, die 50 Jahre aktiv tätig sind, Hermann Eichin und Wilhelm Schwanz. Präsident Faller erhielt von Walter Schäfer das Goldene Ehrenzeichen für aktive Tätigkeit des Bundes. Auch Dr. Person, dann der 2. Präsident, Bürgermeister Jäger von Herbolzheim, Verbandsrechner Josef Schmidt (Freiburg) und Dr. Walter Fauler (Bad Krozingen) wurden ebenfalls mit dem Goldenen Ehrenzeichen bedacht. Letzterer für die Abfassung der ausführlichen Chronik des Verbandes, die im Festbuch erschienen ist. Im Zusammenhang mit dem Fest wurde in der Malterdinger Festhalle ein Jungbläserwettbewerb des Verbandes durchgeführt. An ihm beteiligten sich 70 Jungbläsergruppen.
Das Jahr 1969 war noch ausgezeichnet durch das Weihnachtskonzert, das im Sonnensaal stattfand und das bis auf den letzten Platz besucht war. Bei einem überaus großen Programm, das auch von einer Gruppe des jüngsten Nachwuchses bestritten wurde, kamen die Zuhörer voll auf ihre Rechnung.
Beim Jahresabschluss gab der Schriftführer Günter Hess bekannt, dass der Verein nun 448 passive, 46 aktive, 22 Zöglinge und 16 Jugendliche der Jugendkapelle besaß, diese bestritten 246 Proben und Einsätze, die bis 86,5 % besucht wurden.
Das 70er Jahr war ein geselliges Jahr
Es war ausgezeichnet durch die Teilnahme am 125-jährigen Jubiläum des Männergesangvereins Teningen. Erstmals feierten die Aktiven mit ihren Ehefrauen im Juli ein Sommernachtsfest auf dem Lindenhof bei Alfred Trautmann. Es herrschte eine große Stimmung bei Bier, Brezel und Würstchen bei dem mit Lampions ausgeschmückten Lindenhof. Vorbereitet wurde dieser Abend durch Eugen Hiss. Im Monat September fuhr man mit zwei Bussen über den Schwarzwald, Bregenz nach Schröcken im Bregenzerwald. Dort traf man sich mit Bürgermeister Feuerstein, dem Dirigenten der dortigen Musikkapelle, im Hotel Mohnenfluh. Regnerisch waren beide Tage und so konzertierte man am Sonntag statt des Platzkonzerts im Speisesaal des Hotels „Tannenberg“. Beim Abschied tauschte man die Geschenke, die Teninger brachten das Gemeindewappen auf Leder gemalt und erhielten ein Puppenpaar in der Originaltracht der Musikkapelle Schröcken. Unvergesslich war die Heimfahrt bei schönem Wetter über die Hochtannbergstraße nach Lech über den Flexenpaß.
Auch ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Die Kapelle erhielt die Einheitskleidung, die erstmals beim Bregenzer Ausflug getragen wurde. Die Kleidung besteht aus einer hellgrauen Hose und einer dunkelblauen Clubjacke, geziert mit dem Teninger Wappen auf der Brusttasche. Zum Einstecken der Marschbücher wurden die Innentaschen größer angefertigt. Die Kosten wurden vom Verein allein getragen, sie waren zusammengespart. In Teningen wurde die Kleidung erstmals beim Konzert des großen Weinfestes vorgeführt. Am Ende des Jahres wurde ein großes Adventskonzert im Sonnensaal veranstaltet, der vollbesetzt war. Musikdirektor Kleinschmidt stellte in bewährter Weise ein buntes Programm zusammen. Auch hier trat der Nachwuchs mit 13 Jungen auf. Die Jugend erreichte mit einem Quartett beim Jungbläser-Wettbewerb in Merzhausen einen 1. Rang mit Auszeichnung. Die Jugendausbildung bildete auch dieses Jahr den Schwerpunkt in der Vereinsarbeit.
Das Bundesmusikfest in Karlsruhe
war der Schwerpunkt im folgenden Jahr 1971. Im Konzerthaus des Badischen Staatstheaters stellte sich die Kapelle beim Kritikspiel den Richtern. Das Selbstwahlstück war „Frohe Tage“, dirigiert von Musikdirektor Kleinschmidt, der gerade vom Krankenlager aufgestanden war. Die Kritiker stellen fest, dass die Kapelle den Anforderungen, die an das Stück gestellt wurden, „gerecht wurde und dass der schwungvolle Rhythmus wie auch der homogene Orchesterklang erfreute“. Das Pflichtstück „Bläservorspiel“ von Viktor Hasselmann war nach Meinung der beiden Kritiker „musikalisch ausdrucksvoll und überzeugend“. Zusammen mit der Stadtmusik Herbolzheim gab die Kapelle um 11 Uhr ein Konzert auf der Seebühne des Stadtgartens. Auch beim Festzug wirkten die beiden Vereine zusammen. 152 Vereine durchzogen damals die Stadt, die von 100.000 Zuschauern begeistert begrüßt wurden. Auf dem Schlossplatz erlebt die Bläserhymne, vorgetragen von 5000 Musikern ihre Uraufführung. Schirmherr dieses Festes war Ministerpräsident Filbinger, der vom Balkon des Schlosses zusammen mit dem Präsidenten des Bundes, Walter Schäfer, und Präsident Eugen Faller, diesen großen Chor, dirigiert von Bundesmusikdirektor Rudolf Siebold, sich anhörte. Die Teninger waren zufrieden und hatten es nicht bereut, an diesen großen Veranstaltungen teilgenommen zu haben. Man hatte wieder eine Menge gelernt und eine ermunternde Kritik mit nach Hause gebracht.
Das Adventskonzert im Sonnensaal war wiederum gut besucht. Fast sämtliche Stücke wurden neu einstudiert und erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Es soll hier einmal erwähnt werden, dass diese Konzerte stets von Pfarrer Scheuerpflug, dem Bürgermeister Schmidt, den Vertretern der Schule, den Gemeinderäten und W. Kleißler, dem Bezirksobmann, dann Captain Roques von der 603. Magasin-Company und den Vertretern der Vereine besucht wurden.
Musikdirektor Gustav Kleinschmidt
starb am 2. Oktober 1972 nach schwerer Krankheit. Gustav Kleinschmidt’s Leben war der Musik verschrieben. Geboren am 6.5.1906 in Hohenhausen, Kreis Lemgo, lernte er schon mit 11 Jahren das Violinspiel, kam mit 14 Jahren als Schüler an die Fürstliche Musikschule in Bückeburg (Kreis Lippe). Nach dem Tode seines Vaters 1923, die Schule verlassend, trat der 18-jährige in das Reiterregiment 16 in Hofgeismar ein und wurde dort am 1.4.1924 als Musiker eingestellt. Sein Ziel „Musikmeister“ zu werden, brachte ihn nach vier Dienstjahren an die Heeresfachschule in Erfurt. Nach bestandener Prüfung in Erfurt legte er später an der Hochschule für Musik in Berlin-Charlottenburg die Musikmeister-Prüfung mit der Note „sehr gut“ ab. Kleinschmidt war Berufssoldat und wurde als solcher nach Insterburg und später nach Linz an der Donau versetzt, wo er beim Artillerie-Regiment 98 ein Musikkorps aufstellte und zum „Obermusikmeister“ befördert wurde. Nach Ausbruch des Weltkrieges 1939 machte Kleinschmidt die Feldzüge in Polen, Frankreich und Russland mit und kam 1944, als sein Regiment aufgerieben wurde, in die russische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1948 entlassen wurde.
In seiner neuen Heimat Emmendingen fand Kleinschmidt zunächst in einem Industriebetrieb, dann bei der Stadtverwaltung Beschäftigung und Anstellung (1952), übernahm 1950 die Leitung der Stadtmusik Emmendingen bis zum Jahre 1968, dem Jahr seiner Pensionierung. Die musikalische Leitung der Musik- und Feuerwehrkapelle Teningen wurde ihm nach dem Tode von Wilhelm Engler 1955 angetragen. In Teningen fand er mit seiner Ehefrau (Luise geb. Brüstlin) und seinen Kindern Renate und Thomas seine endgültige Heimat. Hier kam unter seiner Leitung die Musikkapelle Teningen auf eine beachtliche Höhe, die beim Bundesmusikfest in Karlsruhe (1958), in Offenburg (1963) und in Kenzingen (1965) vorzügliche Kritiken bei den Wertungs- und Kritikspielen erhielt. Als Verbandsdirigent des Oberbadischen Blasmusikverbandes Breisgau e.V. von 1954 – 1972 verdient seine Tätigkeit ebenfalls hervorgehoben zu werden. Nicht zu vergessen ist auch die Übernahme des Dirigentenpostens der Stadt- und Feuerwehrkapelle Herbolzheim (1964 – 1972), den er nach dem Ausscheiden von Dirigent Maurer (Niederhausen) wegen Krankheit, voll ausfüllte.
Gustav Kleinschmidt war ein hervorragender Dirigent, der sich zudem durch seine menschliche Größe, Treue und Opferbereitschaft auszeichnete, die bei der Bevölkerung nicht ohne Wirkung blieb. Die Jugendarbeit lag ihm in besonderer Weise am Herzen. Er war der Initiator der Jungbläser-Wettbewerbe des Verbandes, in dem er auch viele Lehrgänge organisierte. Seine Teninger Jugendkapelle brachte 1965 und 1968 vorzügliche Benotungen bei den Kritikspielen mit nach Hause. Das im Oberbadischen Blasmusikverband, Breisgau und in Teningen so viel Gutes geschehen ist, ist mit sein Verdienst und Präsident Eugen Faller, als Vereinsvorstand und Verbandspräsident, konnte wohl keinen besseren und berufeneren Mann finden. Dieses wusste er an seinem Grabe mit bewegten Worten zu würdigen. Gustav Kleinschmidt hat sich beim Aufbau der Blasmusik nach dem Kriege als Dirigent und Lehrer der Jugend verdient gemacht. Man wird in Teningen und im Breisgau seiner so lange gedenken, als hier Blasmusik gespielt wird.
1972 – 1976
1972 war auch ein Ausflugsjahr. Bei schönem Wetter fuhr die Reisegesellschaft nach dem Süden ins Tessin und zum Besuch von Lugano und dein Luganersee. Alle kamen auf ihre Rechnung, einige besuchten die Burg der Hohenstaufer, wo Kaiser Barbarossa sich einige Zeit aufgehalten hatte und Konradin, der letzte Staufer, seine Kindheitsjahre verbrachte. In Santa Maria del Sasso, das über 400 Stufen zu erreichen war, besuchten sie die gemalten Szenen aus Konradins Leben.
Beim 6. Verbandsmusikfest in Gundelfingen dirigierte Willi Willmann, der probeweise den Dirigentenposten der Kapelle übernommen hatte, den Gesamtchor. Einige Jungmusiker nahmen bei diesem Fest am Jungblaserwettbewerb teil. Die Gemeinde feierte ihre 1000-Jahrfeier im kleinen Rahmen, wozu die Kapelle einen Teil dazu beitrug. Es gab zwei Konzerte im inzwischen erbauten Musikpavillon und ein Adventskonzert. Für die Ausbildung der Jugendlichen stellte Eugen Hiss einen Raum zur Verfügung und übernahm auch die Leitung. Nach langen Bemühungen gelang es dem Vorstand, Herrn Udo Reinhardt, Kammermusiker und Solo-Posaunist am Freiburger Theater als Dirigenten zu gewinnen. Nun hatte die Kapelle wieder Fuß gefasst und konnte sich dem Wertungsspiel 1973 in Emmendingen stellen. Sie spielte nach langer Zeit wieder in der Oberstufe und erhielt hier die Note „1. Rang mit Auszeichnung“. Nun wurde den Musikern ein Proberaum in der neuen Schule zur Verfügung gestellt.
Ein ganz großes Musikereignis war die Aufführung des Gefangenenchors aus „Nabucco“, gemeinsam vorgetragen durch die Kapelle, den Frauenchor und den Männergesangverein beim Kreisfeuerwehrfest. Die Zuhörer waren begeistert und voll Freude über das Gehörte.
Beim Weihnachtskonzert regte Udo Reinhardt eine neue Konzeption an. Thema des Programms waren Märsche, begleitet von musikalischen Texten, die von Udo Reinhardt und Werner Notter verfasst wurden. So wurde das erste Jahr mit Udo Reinhardt als Dirigenten mit Zufriedenheit aufgenommen. Inzwischen wurden 10.000DM für Instrumente, 4000 für Reparaturen und 1200 für Noten ausgegeben. Das war für die Musik- und Feuerwehrkapelle eine ganz große Ausgabe. Immer wieder musste um Mitglieder geworben werden, und so wurde im Frühjahr 1974 mit der Stadtkapelle Waldkirch ein Doppelkonzert veranstaltet, wobei Rektor Weiß durch das Programm führte. Musikdirektor Teurer, Kammermusiker Reinhardt boten mit ihren Kapellen ein „Gesellschaftliches Ereignis“, so schrieb es die Presse. Bei den Jugendwettkämpfen erreichten ein Blechbläserquartett und ein Klarinetten-Sextett einen 1. Rang. Beim Advents- und Jahreskonzert bot die Kapelle „Alte und Neue Musik“, das in der Festhalle bei 400 Zuhörern gegeben wurde. Hier zeigten sich auch die Fortschritte der Jugendmusik, die jetzt einen Höhepunkt erreicht hatte.
Am 1. Januar 1975 ist die Gemeinde Teningen größer geworden. Die Orte Heimbach, Köndringen, Nimburg und Teningen kommen zusammen, alles Orte, die eine eigene Musikkapelle besitzen. 1975 wurden gleich drei Pavillonkonzerte geboten. Die Jugend beteiligte sich in Kirchzarten beim 7. Verbandsfest des Oberbadischen Blasmusikverbandes an den Jugendwettkämpfen und errang einen 1. Rang in der Benotung.
Das Adventskonzert wurde begeistert aufgenommen. Es wurde in drei Teile gegliedert: „Der Nachwuchs stellt sich vor“, dann „Die Blasmusik als konzertante Musik“ und schließlich „Fröhliche Blasmusik“. Wiederum führte Rektor Weiss durch das Programm.
1976. Künstlerischer Höhepunkt war das Auftreten der Kapelle mit dem gemischten Chor beim fünften großen Heimatabend in Teningen unter dem Motto „Festival mit Udo Jürgens“, wofür Udo Reinhardt stürmische Ovationen empfing.
In Waldkirch gab die Kapelle das versprochene Doppelkonzert mit der dortigen Stadtkapelle. Die Jugend beteiligte sich wiederum bei einem Jungbläserwettbewerb in Kenzingen, wo fünf Gruppen antraten und auch Erfolge verzeichnen konnten.
An diesem Wettbewerb nahmen insgesamt 150 Jugendgruppen mit 600 Jugendlichen teil, eine Zahl, die in der Bundesrepublik bisher nie erreicht wurde. Dies ist mithin ein Verdienst von Präsident Eugen Faller, was hier besonders vermerkt werden soll.
Das Weihnachtskonzert fand wieder in der mit über 500 Zuhörern gut besetzten Festhalle statt. Neben den durchweg ausgezeichnet vorgetragenen Musikstücken setzte im Programm einen besonderen Akzent die musikalische Märchenoper „Peter und der Wolf“, welche von der Jugend dargeboten und vom Dirigenten Udo Reinhardt arrangiert wurde. Den erläuternden Text dazu sprach Rektor Heinz Weiß. Udo Reinhardt nahm dafür großen Applaus entgegen. Sein Wunsch wäre. die Musik- und Feuerwehrkapelle noch eine halbe Stufe nach oben zu bringen zu können. Dies dürfte im Jahr des 75. Jubiläums sicherlich sein und des Vorstandes Faller größter Wunsch sein.
75 Jahre Musik- und Feuerwehrkapelle Teningen im Jahre 1977
Im Jahre 1977 drehte sich alles um das große Fest zum 75. Jubiläum des Vereins, dass vom 16. – 20. Juni stattfand.
Am Abend des 16., es war ein Donnerstag, fand das Festbankett statt. Verbunden mit diesem fand die Aushändigung der Pro-Musica-Plakette durch den Regierungspresidenten Dr. Person statt. Die Pro-Musica-Plakette wurde dem Verein durch den damaligen Bundespräsidenten Scheel in Passau verliehenen. Die Verleihung erfolgte nicht nur aufgrund des alters der Kapelle, sondern den großartig erbrachten Leistungen der vergangenen 75 Jahre.
Am Freitag folgte ein Abend der Volksmusik mit Josef Augustin und seiner Orginal-Donauschwäbischen Blasmusik.
Am Samstag fand ein hochkarätiges internationales Blasmusikkonzert statt. Es spielte der Musikverein aus Kirchzarten, sowie die Feldmusik Küssnacht/Rigi (Schweiz) und die Orts-Musikkapelle Mitterwißenbach Bad Ischl (Östereich).
Die Festlichkeiten fanden am Sonntag ihren Höhepunkt mit einem Festgottesdienst, einem Internationalen Frühschoppenkonzert und einem großen Festumzug mit 35 Blaskapellen der durch Teningen führte. Anschließend an diesen Umzug spielte der Gesamtchor der 11 Bezirkskapellen. Dieser Tag endete mit einem Festkonzert einiger Gastkapellen sowie einem „Groß-Tanz-Abend“ mit der Kapelle Schwörer.
Der Festausklang fand am Montag in Form eines Kinderfestes statt. Am Abend dieses Montags spielten abschließend noch die Mundinger Weinbergmusikanten im Holzhaus „Zur fidelen Pauke“, welches auf dem Parkplatz vor der Teninger Jahnhalle zusätzlich aufgebaut wurde.
Das Jahr 1977 war ein Rekordjahr, die Musikkapelle erbrachte über 50 Einsätze, dazu kamen auch noch die Proben die ebenfalls bei 50 lagen.
Neben all diesen Verpflichtungen fand die Kapelle mit ihrem Dirigenten Udo Reinhardt noch Zeit, sich beim Wertungsspiel am 14.5.77 des Oberbadischen Blasmusikverbandes „Breisgau“ e.V. in Freiburg- St. Georgen zu beteiligen und erreichte in der Oberstufe mit der Ouvertüre „Nabucco“ als Selbstwahlstück und dem Pflichtstück „Festlicher Prolog“ einen 1. Rang mit Auszeichnung. Dieser Erfolg sollte Verpflichtung und Ansporn sein, den derzeitigen musikalischen Stand zu erhalten und nach Möglichkeit noch zu verbessern.
1980
Ein Ausflug nach Bad Ischl stand vom 1.5. bis zum 4.5.1980 auf dem Programm. Rund 120 Teilnehmer fuhren mit 3 Bussen zu einem Gegenbesuch der Ortsmusikkapelle Mitterweißenbach bei Bad Ischl in Österreich. Bei einer Rundfahrt zu den Seen des Salzkammergutes wurde unter Anderem auch das berühmte „Weiße Rößl“ in St. Wolfgang, sowie das Salzbergwerk Hallstadt besucht. Im großen Kurhaus in Bad Ischl gab die Musik- und Feuerwehrkapelle ein Konzert, das stürmisch gefeiert wurde. Mit einem Kameradschaftsabend im Pfarrsaal wurden die 1977 aufgenommenen Verbindungen und Freundschaften vertieft und Neue geknüpft.
Mit einem Abschiedsständchen der heimischen Kapelle wurde bei strömendem Regen die Heimfahrt angetreten und man hörte allgemein schwärmerisch sagen, dass dies der bisher schönste Ausflug gewesen war.
Am 10.05.1980 nahm die Kapelle bei einem Wertungsspiel in Waldkirch teil. Mit dem Selbstwahlstück „Purcell Portraits“ und dem Pflichtstück „Kleine Alpenfantasie“ erspielten sie einen 1. Rang mit Auszeichnung in der Oberstufe.
Wohl einmalig in der Vereinsgeschichte war das Geschehen am 11.10.1980. Angelockt durch Marschmusik sah die Bevölkerung einen seltsamen Zug, welcher sich von der Freiburgerstraße durch die Neudorfstraße quer über den Kronenplatz, am Rathaus vorbei und dann durch die Kirchstraße zum Vereinsheim des Kleintierzuchtvereins bewegte. Die Musiker, bekleidet mit Gummistiefeln und weißen Schürzen, führten eine echte Mohr zur Schlachtbank und Vorstand Faller ließ es sich nicht nehmen persönlich den geschmückten Wagen mit der noch friedlich grunzenden Sau zu ziehen. Dieser Samstag wurde zu einem zünftigen Schlachtfest, gestaltet mit Kesselfleisch und abends beim Kameradschaftsabend wurde ein zarter Schweinebraten serviert.
Ursprung dieses Schlachtfestes war eine Wette zwischen Karl-Theo Trautmann und Rudolf Froß am 21.7.79 beim 75-jährigen Jubiläum der Scheffelschule Teningen. Es ging darum, wie viele Liter Wasser ein Bass fassen kann. Unter den Augen der Festbesucher wurde dies ermittelt. Aus dem damals zur Debatte stehenden Spanferkel wurde dann bis zum Schlachtfest eine stattliche Sau von zwei Zentnern.
1981
1981 fand sich eine Gruppe aus der Kapelle zusammen, die unter dem Namen „Allmend-Häpper“ das Programm der Elferratssitzugen musikalisch mitgestalteten.
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres 1981 war die Beteiligung am Bundesmusikfest in Villingen am Pfingstsonntag, den 7.6.. Aufgrund der Nähe von Villingen war es selbstverständlich dieses Fest zu besuchen. Beim ausgeschriebenen Wertungsspiel beteiligte sich die Kapelle in der Oberstufe. Mit dem Vortrag des Selbstwahlstückes „Purcell Portraits“ und dem Pflichtstück „Sonate 77, Satz 2 und 4“ konnte wiederum an die Erfolge früherer Jahre angeknüpft werden, mit einem 1. Rang mit Auszeichnung.
Musikalisch zeigte sich auch das Jugendorchester von seiner Besten Seite. Beim Jugendbläserwettbewerb am 27.6 in Bleibach, wo es für die Darbietung einen 1. Rang mit Auszeichnung erhielt und sich damit für den Landeswettbewerb in Trossingen im Frühjahr 1982 qualifizierte.
1981 erlebte auch das schon traditionelle Jahreskonzert am 19.12 seinen Höhepunkt. Die Beliebtheit dieser Veranstaltung ist von Jahr zu Jahr gestiegen, was sich nun in der bisher höchsten Besucherzahl von ca. 800 Personen ausdrückte. Das Jahreskonzert hatte sich unter MD Reinhardt zu der größten und beliebtesten kulturellen Veranstaltung Teningens entwickelt. Ein besonderer Programmpunkt an diesem Jahreskonzert war der erstmalige Auftritt der Big-Band mit eigens von MD Reinhardt arrangierten Stücken.
1982 und ’83
1982 fand zum 80-jährigen Bestehen des Vereins ein Doppelkonzert mit der Stadtmusik Löffingen statt. Von einem größeren Fest wurde Abstand genommen, um die Musiker und auch die Bevölkerung nicht zu sehr zu belasten.
1983 wird Willi Heitzmann neuer Vorstand. Er löst Eugen Faller nach 23-jähriger Tätigkeit ab.
6. Wertungsspiel des Bund Deutscher Blasmusikverbände 1986
Am 18. Mai 1986 fand in Freiburg i. Br. das 6. Wertungsspiel des BDB statt. Aufgrund der Ausschreibung beschloss der Vorstand sowohl mit der Jugendkapelle als auch mit der Gesamtkapelle an den Wertungsspielen teilzunehmen.
Wie beim Wertungsspiel üblich, wurde das Pflichtstück für die in der Mittelstufe gemeldete Jugendorchester vorher zugesandt. Dieses Pflichtstück „Melorythmische Variationen“ von Franz Watz löste erhebliche Aufregungen aus. Zum Einen wurden durch Herrn Reinhardt Satzfehler in solchem Ausmaß aufgefunden, dass ein korrekter Vortrag nur nach genauer Überprüfung der Partiturstimmen möglich gewesen wäre. Zum Anderen war das Stück, welches im oberen Bereich der Mittelstufe angesiedelt war, für die teilweise erst ein Jahr in Ausbildung befindlichen Zöglinge der Jugendkapelle schlicht und einfach nicht spielbar. Hierzu kamen durch die Herabsetzung der Altersgrenze auf 21 Jahre sich ergebene Unterbesetzung einzelner Register.
In einer Sitzung des geschäftsführenden Vorstand zusammen mit Herrn Reinhardt und dem Jugendleiter Günter Volz wurde deshalb beschlossen, die Teilnahme am Wertungsspiel der Jugendkapelle abzusagen.
Weitaus größere Komplikationen ergaben sich, als das Pflichtstück für die in der Oberstufe gemeldete Gesamtkapelle eintraf. Dieses Werk, „Amsterdam Pictures“ von Kees Vlak, war zwar vom Schwierigkeitsgrad her betrachtet sicher angemessen. Aufregung und Empörung verursachte aber das Klangbild des Stückes unter Musikern.
Der eine Teil des Stückes mit seinen dissonanten anklingenden Akkorden wurde insbesondere von den älteren Musikern als „unmusikalischer Abfall“ empfunden. Auf Anregung des Dirigenten wurde daher in einer der Vorbereitenden Proben eine Probe-Abstimmung über die Teilnahme an dem Wertungsspiel durchgeführt, welche zum Ergebnis führte, dass eine geringe Mehrheit der Musiker eine Teilnahme ablehnte. Da jedoch die Jugendkapelle absagen musste wurde auf Vorstandsbeschluss hin, insbesondere auch aus Rücksicht auf den Ehrenvorsitzenden Herrn Faller, von einer Absage abgesehen.
Bei Bekanntgabe dieses Beschlusses gaben einige Musiker bekannt, nicht mehr an einem solchen Wertungsspiel teilnehmen zu wollen.
Nachdem schließlich am Sonntag, 18. Mai 1986, das Pflichtstück und das von der Jury bestimmte Wahlstück „Carmina Burana“ vorgetragen waren, mussten einige Stimmen des Pflichtstückes in die Flammen wandern. Der Vortrag selbst in der Hochdorfer Halle kann als gelungen bezeichnet werden.
Helle Empörung verursachte dann die Kritik der Jury am Vortrag. Der Kapelle wurde zwar ein 1. Preis zuerkannt, aber in der Bewertung werden sowohl der Dirigent als auch die Kapelle in ungehörigem Tone als „drittklassig“ bezeichnet. Diese Kritik, unterzeichnet von Prof. Suppan führte dazu, dass nun auch der Dirigent erklärte, dass er an keinem Wertungsspiel mehr dirigieren werde.
1. Sommernachtsfest
Am 28. Juni 1986 fand das 1. Sommernachtsfest statt. Lange Zeit hatte Dirigent Udo Reinhardt den Wunsch an die Vorstandschaft herangetragen einmal ein Fest zu veranstalten, bei dem zum Schluss ein echtes Feuerwerk zu Händels Feuerwerksmusik abgebrannt werden sollte. In diesem Frühjahr nun beschloss man dieses Fest in Angriff zu nehmen. Das Festgelände war schnell gefunden. Das Gelände rund um den Pavillon.
Petrus zeigte sich freundlich – am Tag des Festes schien die Sonne. Den Abend eröffnete in gewohnt guter Weise die Mitglieder des Historischen Fanfarezuges, die die Bevölkerung aus dem Unterdorf auf das Festgelände holten.
Als sie eintrafen und einige Eröffnungsmärsche spielten, war der für ca. 600 Personen befüllte Platz bereits weit überfüllt. Bis zum Feuerwerk sollten sich rund 1500 Menschen einfinden, was dazu führte, dass die Speisen ausgingen. Mit anspruchsvollen Stücken wurde der erste Teil des Abends bestritten, der dann in den unterhaltenden zweiten Teil überging. Höhepunkt des Abends war das Feuerwerk zur Feuerwerksmusik. Das Feuerwerk wurde dem Stil der einzelnen Sätze angepasst, es war ein grandioses Feuerwerk.
1989
Werner Fross wird 1. Vorsitzender.
1991
Erstes Rathausplatzkonzert: Nachdem im Sommer 1990 aus einem Ständchen ein spontanes Fest auf dem Rathausplatz entstanden war, wird das Sommerkonzert auf den Rathausplatz verlegt.
1993 – 2001
1993 Das Jahreskonzert wird zum Abschiedskonzert für Udo Reinhardt.
1994 Friedrich Weingärtner wird neuer Dirigent.
1996 Erstes Frühjahrskonzert mit dem Musikverein Ihringen in der Ludwig-Jahn-Halle.
1997 Herbstfest zum 95. Jubiläum der Musik- und Feuerwehrkapelle Teningen mit Bezirkskonzert.
2001 kurzfristig übernimmt der aktive Musiker Jochen Breisacher den Dirigentenstab. Das Rathausplatzkonzert unter seiner Leitung wird zu einem großen Erfolg.
Im September wird Peter Riese neuer Dirigent.
100 Jahre Musik- und Feuerwehrkapelle Teningen e.V.
2002 findet zum 100. jährigen Bestehen der Musik- und Feuerwehrkapelle Teningen ein drei tägiges Fest mit einem großen Festumzug statt.
Am 27. April wurden die Festlichkeiten mit einem Fesbankett in der Winzerhalle Köndringen eröffnet. Das Fest wurde dann am Samstag 04. Mai mit einer Variete Nacht mit dem Namen „Teninger Wundertüte“ fortgeführt. In der festlich dekorierten Ludwig-Jahn-Halle präsentierten internationale Variete-Stars ein Programm der Spitzenklasse mit allerlei Überraschungen.
Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Festgottesdienst der von Herrn Pfarrer Fexer in der Ludwig-Jahn-Halle abgehalten wurde. Vor dem Festumzug fand ein Frühschoppenkonzert statt, welches von den Musikvereinen aus Maleck und Windenreute bestritten wurde.
Der anschließende Festumzug, mit 20 Musikvereinen, führte durch die Engel- und Rieglerstraße über den Kronenplatz, weiter durch die Neudorfstraße an der Ehrentribüne vorbei bis hin zur Ludwig-Jahn-Halle. Dort wurde dann zum Festausklang ein Festkonzert der Gastvereine gegeben.
2002 – 2011
Die Musik- und Feuerwehrkapelle im Jubiläumsjahr 2002
2002 verlässt Peter Riese nach einem Jahr die Kapelle wieder.
Vizedirigent und erster Klarinettist Günter Volz übernimmt den Taktstab und leitet das Jahreskonzert, dass zu einem großen Erfog wird.
2003 Wird mit Dirk Hausen ein neuer Dirigent gefunden.
2011 – heute
2011 Dirk Hausen Leitet zum letzten Mal das Jahreskonzert in Teningen. Am Jahreskonzert sind die Highlights der letzten Jahreskonzerte zu hören. Dirk Hausen wird nach 9 erfolgreichen Jahren verabschiedet. Als letztes Musikstück des Jahreskonzertes Dirigiert er „One Moment in Time“.
2012 Wird Katrin Osner neue Dirigentin der der Musik- und Feuerwehrkapelle Teningen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins übernimmt eine Frau die Musikalische Leitung. Katrin Osner leitet derzeit das Orchester sowie das Jugendorchester.
Die Musik- und Feuerwehrkapelle 2013
2015 Verabschiedet sich Katrin Osner mit dem Jahreskonzert nach 4 Jahren von der Musik- und Feuerwehrkapelle.
2016 Wird mit Michael Bockstahler ein neuer Dirgent gefunden, welcher das Gesamt sowie das Jugendorchester leitet.
2019 Philipp Kuhn wird 1. Vorsitzender.
Nach dem Sommerkonzert legt Michael Bockstahler sein Dirigentenamt nieder. Mit Gabriela Ortiz wird eine neue Dirigentin gefunden welche das Gesamtorchester auf das Jahreskonzert vorbereitet. Das Jugendorchester wird vom aktiven Musiker Frederik Schulz übernommen.
2020 Anfang des Jahres hat sich das Coronavirus weltweit ausgebreitet. Die Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie bringen den Probebetrieb weitgehend zum Erliegen. Im Sommer kann teilweise unter strengen Hygienemaßnahmen im freien geprobt werden. Sämtliche Veranstaltungen werden abgesagt.
2021 Das Sommerkonzert kann unter Hygieneauflagen auf dem Hof des Evangelischen Gemeindehaus stattfinden. Das Jahreskonzert muss wegen der anhaltenden Pandemie Anfang Dezember abgesagt werden. Zu Jahresende muss Gabriela Ortiz die Musik- und Feuerwehrkapelle aus beruflichen Gründen wieder verlassen.
2022 Laurent Colombo Leitet das Orchester bis zum Sommerkonzert. Nach der Sommerpause übernehmen die beiden jungen Musiker Maximilian Weiß (Schlagwerk) und Frederik Schulz (Waldhorn) den Taktstock. Sie bereiten das Orchester gemeinsam auf das Jahreskonzert vor.
2023 Die beiden aktiven Maximilian Weiß und Frederik Schulz übernehmen auch die Leitung des Orchesters beim Sommerkonzert auf dem Rathausplatz. Mitte des Jahres wird mit Annika Grotz eine neue Dirigentin gefunden. Die junge Hornistin übernimmt nach der Sommerpause die musikalische Leitung der Musik- und Feuerwerkapelle.